Abfangsammler und zentrale Kläranlage
1954 erarbeitete das damalige Wasserwirtschaftsamt in Dresden im Auftrag der Stadtverwaltung Riesa eine Konteption zum Bau einer zentralen Kläranlage und eines Abfangsammlers, der alle in die Elbe und die Jahna mündenden Einläufe erfassen und an einer Stelle zusammenführen sollte. Als Standort für die Kläranlage wurde der damalige Obstgarten am Ende der Kirchstraße in Gröba ausgewiesen.
1969 bis 1971 erarbeitete die Projektierung Wasserwirtschaft Cottbus, Außenstelle Berlin, die Planungen für die Kläranlage Riesa. Im Auftrag der WAB Dresden (VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung), Betriebsdirektion Riesa/Großenhain, erbaute die Firma Louis Schneider von 1972 bis 1976 die mechanischen Abwasserreinigungsanlagen, die jetzt mit geringem Sanierungsaufwand in das Konzept der biologischen Reinigungsstufe eingepasst wurden.
Zur gleichen Zeit wurde mit viel Mühe der Abfangsammler DN 1200 am Elbkai bis zur ehemaligen C.C.-Brandt-Straße verlegt und an die 1968 im Auftrag der Mühlenwerke bereits hergestellte Teilstrecke bis zur Breiten STraße angebunden.
1982 und 1983 verlegte die Fa. Louis Schneider den Abfangsammler im Auftrag der WAB weiter bis zum Hauptsammler 17 unterhalb des Mergendorfer Weges an der Jahna. Damit konnte alles aus dem städtischen Kanalnetz anfallende Abwasser einschließlich der Abwässer der Produktionsbetriebe der Kläranlage zugeführt un die provisorisch errichteten Kläranlagen in Merzdorf und Weida stillgelegt werden.
An diesen Abfangsammler erfolgte 1991 bis 1994 der Anschluss des 15 Kilometer langen Sammlers DN 800 und 600 parallel zur Jahna und Keppritz nach Lommatzsch, 1995 der Anschluss der Abwasserüberleitung von Stauchitz und Seerhausen nach dem Riesaer Ortsteil Nickritz und 1996 der Anschluss der Überleitung von Strehla nach Riesa.
Damit waren alle wichtigen Verbindungssammler im Verbandsgebiet verlegt und das anfallende Abwasser an einer zentralen Stelle gesammelt.
Die neue Kläranlage entsteht
12. Dezember 1976 | Nach dreijähriger Bauzeit Inbetriebnahme der mechanischen Reinigungsstufe der Kläranlage Riesa mit Rechen, Sandfang, Langabsetzbecken, Erdfaulbecken, Trockenbeeten |
1991 | Ausschreibung eines Ideenwettbewerbes zur Erweiterung der Kläranlage Riesa. Es beteiligten sich fünf Planungsbüros. Den Zuschlag für die weitere Erarbeitung der Planung erhielt die Ingeniergemeinschaft Köpf/Kacerovsky aus München. Das Planungskonzept dieser Ingenieurgemeinschaft sah vor, die vorhandenen Anlagen der alten Kläranlage mit einem geringen Sanierungsaufwand in die erforderlichen Erweiterungen für die biologischen Reinigungsstufen zu integrieren und so die Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene Abwasserreinigung zu minimieren. |
1993/1994 | Ermittelung der Ausgangsdaten, Voruntersuchungen, Grobkonzeptionen |
1994/1995 | Erarbeitung der Entwurfsplanung |
April 1996 | Umweitverträglichkeitsstudie |
23. September 1996 | Baubegin |
1. Januar 1999 | Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe der mechanisch/biologischen Reinigung des Abwassers un der gesamten Schlammbehandlung mit Gasgewinnung, Stromerzeugung und Schlammentwässerung. Kostenaufwand: 28. Mio. DM davon 15,6 Mio. DM Fördermittel |
2000/2001 | Planung der zweiten Ausbaustufe |
Juli 2002 | Baubeginn für die Belegungsbecken 2 bis 4 und die Vorklärbecken 1 und 2 |
August 2002 | Überflutung des gesamten Kläranlagen-Geländes durch das Hochwasser der Elbe, Freipumpen der Baugrube durch das THW Ludwigsburg aus Baden-Württenberg |
August/September 2002 | Wiederinbetriebnahme alle Anlagenteile und Wiederaufnahme der Bautätigkeit |
1. Januar 2004 | Inbetriebnahme der biologischen Reinigungsstufe mit vier Belebungsbecken zur weitergehenden biologischen Reinigung des Abwassers mit Stickstoff- und Phosphatelimination |
30. Juni 2005 | Abschluss aller Bau- und Ausrüstungsarbeiten der zweiten Ausbaustufe einschließlich der Geländeauffüllung auf HHW 2002 Kostenaufwand: 8 Mio. Euro davon 5,4 Mio. Euro Fördermittel |